Geschäftsbericht

Das abge­lau­fene Geschäfts­jahr hat uns Themen und Ereig­nisse beschert, die vorher kaum vor­stell­bar waren. Kaum waren wir von den Ein­schrän­kun­gen im Zusam­men­hang mit der Corona-Pan­de­mie befreit, erleb­ten wir ein star­kes Wirt­schafts­wachs­tum. Zusam­men mit einem recht kalten Winter sorgte dies für einen aus­ser­or­dent­lich hohen Strom­ab­satz, ins­be­son­dere im Win­ter­halb­jahr. Eigent­lich blen­dende Vor­aus­set­zun­gen für ein über­durch­schnitt­lich erfolg­rei­ches Geschäftsjahr.

Wie Sie wissen, ist alles ganz anders gekom­men. Kaum hatte EWS die frohe Kunde mit­ge­teilt, dass die Tarife per Okto­ber 2021 um 5 Pro­zent gesenkt werden können, führte ein erster Erdgas-Eng­pass zu einer Erhö­hung der Strom­preise im Herbst 2021. Danach folgte ein his­to­risch ein­ma­li­ger Anstieg der Ener­gie­preise. Nach­dem sich der Strom­preis über die letz­ten 10 Jahre zwi­schen 4 und 6 Rappen pro Kilo­watt­stunde bewegt hatte, erreichte die Notie­rung im August 2022 die schwin­del­erre­gende Höhe von 120 Rappen pro Kilo­watt­stunde. Der Krieg in der Ukraine, der die Gasim­porte nach Europa redu­zierte, das tro­ckene Wetter in Zen­tral­eu­ropa, das die Spei­cher­seen nur unge­nü­gend füllte, sowie der Aus­fall eines gros­sen Teils der fran­zö­si­schen Kern­kraft­werke waren die Ursa­chen dieses Höhenfluges.

Die Tarif­an­pas­sung auf das neue Geschäfts­jahr erwies sich als beson­ders her­aus­for­dernd. Schliess­lich muss­ten der Ver­wal­tungs­rat und die Geschäfts­lei­tung beschlies­sen, den Ener­gie­ta­rif von 6,5 Rappen pro Kilo­watt­stunde im Geschäfts­jahr 2021/22 um 20 Rappen pro Kilo­watt­stunde per 2023 zu erhö­hen. Somit befin­det sich der Strom­ta­rif von EWS schweiz­weit unter den höchs­ten 20 Pro­zent, nach­dem der Tarif im Vor­jahr noch zu den tiefs­ten gezählt hatte.

Da Ener­gie­ver­sor­ger mit eige­nen Kraft­wer­ken gemäss der aktu­el­len Geset­zes­lage ledig­lich die Pro­duk­ti­ons­kos­ten der Kraft­werke an ihre direk­ten Kunden wei­ter­ge­ben müssen, gibt es nun grosse Unter­schiede bei der Preis­ge­stal­tung. EWS liegt mit ihren Tari­fen zur­zeit in der Zen­tral­schweiz an der Spitze. Dies hat zu vielen Reak­tio­nen von unse­ren Kun­din­nen und Kunden sowie von Ver­tre­tern der Kon­zes­si­ons­ge­mein­den geführt. Das Team Rot geriet ins Schuss­feld der Kritik. Wir muss­ten die Gründe für die Tarif­an­pas­sung sehr oft erläu­tern. Eine unge­wohnte und undank­bare Rolle, die es zu erfül­len galt. Alte Geschich­ten aus den 1950-er Jahren, als einige Gemein­den im Bezirk Schwyz ein eige­nes Elek­tri­zi­täts­werk gegrün­det hatten, kamen wieder an die Oberfläche.

Obwohl der grösste Sturm vorbei ist und die Preise sich etwas erholt haben, bleibt die Situa­tion anspruchs­voll und her­aus­for­dernd. Die mög­li­che Ener­gie­man­gel­lage erfor­dert eine gute Vor­be­rei­tung der vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men. EWS erfüllt eine wich­tige Rolle bei der Umset­zung von all­fäl­li­gen Kon­tin­gen­tie­rungs­mass­nah­men und im schlimms­ten Fall bei den Strom­ab­schal­tun­gen. EWS ist gut vor­be­rei­tet und wird die anfal­len­den Auf­ga­ben zur Sicher­stel­lung der Ver­sor­gung kom­pe­tent und zuver­läs­sig umset­zen.

Die aktu­elle Strom­man­gel­lage und die Abhän­gig­keit von Import­strom führen vor Augen, dass die unein­ge­schränkte Ver­sor­gung mit Strom nicht als selbst­ver­ständ­lich vor­aus­ge­setzt werden kann. Ent­spre­chend setzen Unter­neh­men und Pri­vate ver­mehrt auf eigene Pro­duk­ti­ons­an­la­gen für Strom, vor­wie­gend auf Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen. Ein wei­te­rer Ansatz­punkt sind nach­hal­tige Ener­gie­spar­mass­nah­men. Mit einer ener­ge­ti­schen Gebäu­de­sa­nie­rung lassen sich bei älte­ren Häu­sern bis zu 30 Pro­zent an Heiz- und Kühl­ener­gie sparen. EWS setzt auf Dienst­leis­tun­gen für eine ganz­heit­li­che Sanie­rung von Gebäu­den. So kann EWS Lösun­gen aus einer Hand anbie­ten, die das gesamte Zusam­men­spiel von Ener­gie­er­zeu­gung, Ver­brauch und Sparen ganz­heit­lich betrach­ten – von der Pla­nung bis zur Ausführung.

Der Ver­wal­tungs­rat und die Geschäfts­lei­tung danken dem Team Rot für seinen gros­sen Ein­satz in diesem schwie­ri­gen Jahr und für die Geduld, mit der die neuen Strom­ta­rife und die Ener­gie­man­gel­lage besorg­ten Kun­din­nen und Kunden erklärt wurden.

Vielen Dank auch an Sie, liebe Aktio­nä­rin und lieber Aktio­när, für Ihr Inter­esse an EWS und Ihr Ver­trauen in unsere ganze Belegschaft.

Thomas Reit­ho­fer

Prä­si­dent des Verwaltungsrats 


Peter Suter
Vor­sit­zen­der der Geschäftsleitung

Die mög­li­che Strom­man­gel­lage erfor­dert eine gute Vorbereitung.
Kennzahlen

2021/22

2020/21

Stromkunden
22’023
21'958

+ 0,3 %

Transportierter Strom
262 Mio. kWh
260 Mio. kWh

+ 08 %

Gesamtleistung
82’212 TCHF
61'624 TCHF

+ 33,4 %

Bilanzsumme
60’717 TCHF
56'939 TCHF

+ 6,6 %

Anlagevermögen
35’223 TCHF
35'486 TCHF

- 0,7 %

Investitionen in Sachanlagen
3’473 TCHF
9'510 TCHF

- 63,5 %

Jahresgewinn
3’002 TCHF
3'443 TCHF

- 12,8 %

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit
-2’088 TCHF
8'980 TCHF

- 123,3 %

Aktienkapital
3'000 TCHF
3'000 TCHF
Dividende je Aktie nom. CHF 100
50* CHF
80 CHF

*Antrag des Verwaltungsrats

Vollzeitstellen am 30.9.
153
143

+ 7,0 %

davon Lernende
28
28

Mehr anzeigen

Finanzkommentar

Das Geschäfts­jahr 2021/22 von EWS ist geprägt durch massiv ange­stie­gene Strom­preise. So hat sich die Gesamt­leis­tung um 20,6 Mio. Fran­ken erhöht. In den Berei­chen Ener­gie und Netz­nut­zung hat der Strom­ver­brauch bei den Geschäfts­kun­den zuge­nom­men; der Nach­hol­be­darf nach zwei Pan­de­mie­jah­ren zeigte sich ein­drück­lich. Anders ver­hielt es sich bei den Pri­vat­kun­den; hier ging der Ver­brauch leicht zurück. Der Bereich Gebäu­de­tech­nik hatte mit den glo­ba­len Pro­ble­men in den Lie­fer­ket­ten zu kämp­fen und wurde auf seinem Wachs­tums­pfad vor­erst gebremst. Die Nach­frage nach Lösun­gen in der Gebäu­de­tech­nik und bei erneu­er­ba­ren Ener­gien ist hoch und stei­gend. Eng­pässe in der Bereit­stel­lung der ent­spre­chen­den Res­sour­cen behin­dern die schnelle Entwicklung.

Erfolgs­rech­nung
Über das Ver­teil­netz von EWS wurden 262 Mio. kWh Strom trans­por­tiert, rund 0,8 Pro­zent mehr als im Vor­jahr. Die Gesamt­leis­tung liegt 20,6 Mio. Fran­ken oder 33,4 Pro­zent über dem Vor­jah­res­wert und beträgt neu 82,2 Mio. Fran­ken (Vor­jahr 61,6 Mio. Fran­ken). Die starke Zunahme der Gesamt­leis­tung beruht fast aus­schliess­lich auf dem höhe­ren Auf­wand für die Strom­be­schaf­fung. EWS grenzt die Dif­fe­renz zur Deckung ihrer Kosten im regu­lier­ten Strom­ge­schäft ab. Diese Unter­de­ckung wird als For­de­rung gebucht und in den Fol­ge­jah­ren in die Strom­ta­rife ein­kal­ku­liert. Der Umsatz im Strom­ge­schäft (Ener­gie und Netz­nut­zung) ist folg­lich um 20,0 Mio. Fran­ken ange­stie­gen. Im Bereich Gebäu­de­tech­nik sowie in den Neben­ge­schäf­ten konnte der Umsatz um 0,8 Mio. Fran­ken gestei­gert werden und erreicht nun 20,2 Mio. Fran­ken (Vor­jahr 19,4 Mio. Fran­ken).

Der Betriebs­auf­wand nahm um 37 Pro­zent auf 78,5 Mio. Fran­ken zu. Der hohe Mehr­auf­wand ist vor allem auf die Beschaf­fungs­preise für Strom zurück­zu­füh­ren. Ebenso ist der Auf­wand für die Nut­zung der Vor­lie­ger­netze ange­stie­gen. Der Auf­wand für Mate­rial und Fremd­leis­tun­gen konnte gegen­über dem Vor­jahr redu­ziert werden, obwohl die Gesamt­leis­tung im Bereich Gebäu­de­tech­nik zunahm. Der höhere Per­so­nal­be­stand, 169 Mit­ar­bei­tende teilen sich 153 Voll­zeit­stel­len (Zunahme um 10 Mit­ar­bei­tende), sowie Lohn­an­pas­sun­gen per 2022 haben zum höhe­ren Per­so­nal­auf­wand geführt. Der Übrige Betriebs­auf­wand hat vor­wie­gend auf­grund höhe­rer Rück­stel­lun­gen um 0,9 Mio. Fran­ken zuge­nom­men. Die Abschrei­bun­gen auf den Sach­an­la­gen liegen ins­ge­samt 1,2 Mio. Fran­ken unter dem Vor­jah­res­wert. Im Vor­jahr wurden akti­vierte Roll-out-Kosten für Smart Meter aus­ser­or­dent­lich abge­schrie­ben. Das Betriebs­er­geb­nis vor Zinsen und Steu­ern erreicht 3,7 Mio. Fran­ken (Vor­jahr 4,3 Mio. Fran­ken).

Bilanz

Die Sach­an­la­gen haben netto um 0,2 Mio. Fran­ken abge­nom­men. Den Inves­ti­tio­nen in neue Sach­an­la­gen von ins­ge­samt 3,5 Mio. Fran­ken stehen Abschrei­bun­gen von 3,7 Mio. Fran­ken gegen­über. Die offe­nen For­de­run­gen haben sich mehr als ver­dop­pelt, vor allem weil die Unter­de­ckung auf­grund der massiv höhe­ren Beschaf­fungs­kos­ten für Strom vor­ge­tra­gen wurde (Aktive Rech­nungs­ab­gren­zung). Als Folge davon redu­zier­ten sich die Flüs­si­gen Mittel auf einen betriebs­not­wen­di­gen Min­dest­be­stand.

Auf der Pas­siv­seite stieg das Eigen­ka­pi­tal dank der Zuwei­sung an die Gewinn­re­ser­ven und trotz tie­fe­rem Bilanz­ge­winn um 0,6 Mio. Fran­ken an. Das kurz­fris­tige Fremd­ka­pi­tal nahm um 2,2 Mio. Fran­ken zu; aus­ste­hende Rech­nun­gen für die Strom­be­schaf­fung wurden abge­grenzt. Das lang­fris­tige Fremd­ka­pi­tal nahm vor allem wegen höhe­rer Rück­stel­lun­gen um 1,0 Mio. Fran­ken zu.

Die höhe­ren Strom­be­schaf­fungs­kos­ten, welche erst mit Ver­zö­ge­rung über höhere Strom­ta­rife wieder zurück­flies­sen werden, beein­flus­sen die Liqui­di­tät von EWS. Auf­grund des tie­fe­ren Unter­neh­mens­er­geb­nis­ses und des sehr anspruchs­vol­len Markt­um­fel­des wird der Gene­ral­ver­samm­lung die Aus­schüt­tung einer redu­zier­ten Divi­dende von 50 Fran­ken je Aktie vor­ge­schla­gen (Antrag des Ver­wal­tungs­rats).

Inves­ti­tio­nen

EWS hat 4,6 Mio. Fran­ken in die eige­nen sowie in die gemie­te­ten Ver­teil­netz­an­la­gen in ihrem Ver­sor­gungs­ge­biet inves­tiert. Infolge von Lie­fer­schwie­rig­kei­ten musste der Aus­tausch der kon­ven­tio­nel­len Strom­zäh­ler durch Smart Meter für Monate unter­bro­chen werden. Etwas mehr als die Hälfte der Zähler ist auf die neue Tech­no­lo­gie umge­stellt. Die Erneue­rung und Ver­ka­be­lung der Strom­lei­tung über die Rigi hat die wich­tigs­ten Her­aus­for­de­run­gen in der Umset­zung gemeis­tert; das Pro­jekt wird bald abge­schlos­sen.

Strom­ab­satz

Der Strom­ver­brauch hat im Ver­gleich zum Vor­jahr ins­ge­samt um 2,1 GWh zuge­nom­men. Bei den Pri­vat­kun­den betrug der Ver­brauchs­rück­gang 3,8 Pro­zent. Anders bei den Geschäfts­kun­den; dort ist der Anstieg des Strom­ver­brauchs um 9,8 Pro­zent auf die wieder anzie­hende wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung sowie auf neue Gross­ver­brau­cher zurückzuführen.

3 Fakten zu EWS
Elektrofahrzeuge
15
13
Stromleitungen
962,6 km
956,3 km
Smart Meter
16'049
14'503

Bilanz Aktiven

30.09.22 30.09.21
(Erläuterung) TCHF TCHF
Flüssige Mittel 2‘204 9'718
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (3) 10'209 11'439
Übrige kurzfristige Forderungen 87 125
Vorräte und Aufträge in Arbeit 100 100
Aktive Rechnungs-abgrenzungen (4) 12‘894 71
Total Umlaufvermögen 25‘494 21'453
Finanzanlagen 700 750
Sachanlagen (5) 34'523 34'736
Total Anlagevermögen 35'223 35'486
Total Aktiven 60'717 56'939

Bilanz Passiven

30.09.22 30.09.21
(Erläuterung) TCHF TCHF
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1‘859 1‘545
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (6) 1'650 1'739
Passive Rechnungs-abgrenzungen (7) 16'035 14'035
Kurzfristige Rückstellungen 321 375
Total kurzfristiges Fremdkapital 19'865 17'694
Übrige langfristige Verbindlichkeiten (8) 4'931 4'713
Langfristige Rückstellungen (9) 19'872 19'085
Total langfristiges Fremdkapital 24'803 23'798
Total Fremdkapital 44'668 41'492
Aktienkapital (10) 3'000 3'000
Gesetzliche Gewinnreserve 1'500 1'500
Freiwillige Gewinnreserve 8'400 7'400
Bilanzgewinn 3'149 3'547
Total Eigenkapital 16'049 15'447
Total Passiven 60'717 56'939

Jahresrechnung

Erfolgsrechnung 2021/22 2020/21
(Erläuterung) TCHF TCHF
Nettoumsatz aus Energiegeschäft und Netznutzung 60'209 40'193
Nettoumsatz aus Gebäudetechnik und Nebengeschäften 20'162 19'393
Aktivierte Eigenleistungen 1'181 1‘291
Übriger Betriebsertrag 660 747
Gesamtleistung 82'212 61‘624
Energiebeschaffungs- und Netznutzungsaufwand – 42'239 – 20'826
Material und Fremdleistungen – 9'662 – 9'910
Personalaufwand – 14'125 – 13'797
Abgaben und Leistungen an Gemeinwesen – 2'698 – 2'661
Übriger Betriebsaufwand – 6'119 – 5'237
Abschreibungen – 3'686 – 4'880
Betriebsaufwand – 78'529 – 57'311
Betriebsergebnis 3'686 4'313
Finanzertrag 12 12
Finanzaufwand – 156 – 137
Ertragssteuern – 537 – 745
Unternehmens-ergebnis 3'002 3'443

Anhang Jahresrechnung

1. All­ge­meine Infor­ma­tio­nen
Die EWS AG (EWS) ist eine Akti­en­ge­sell­schaft nach Schwei­zer Recht mit Sitz in Schwyz. Die Anzahl Voll­zeit­stel­len im Jah­res­durch­schnitt beträgt 145 (Vor­jahr 138).

2. Rech­nungs­le­gungs­grund­sätze
Der Jah­res­ab­schluss ent­spricht dem schwei­ze­ri­schen Gesetz. Der Ver­wal­tungs­rat von EWS geneh­migte die vor­lie­gende Jah­res­rech­nung am 30. Novem­ber 2022. Sie unter­liegt zudem der Geneh­mi­gung durch die Gene­ral­ver­samm­lung am 23. Januar 2023. Im Fol­gen­den werden die in der Jah­res­rech­nung ange­wand­ten Grund­sätze auf­ge­führt, soweit diese nicht vom Gesetz vor­ge­schrie­ben sind. Zur lang­fris­ti­gen Siche­rung des Unter­neh­mens wird die Mög­lich­keit zur Bil­dung und Auf­lö­sung von stil­len Reser­ven wahrgenommen.

Ver­zicht auf zusätz­li­che Anga­ben
Da die CKW AG, welche EWS kon­trol­liert, eine Kon­zern­rech­nung nach einem aner­kann­ten Stan­dard zur Rech­nungs­le­gung (IFRS) erstellt, hat EWS in Über­ein­stim­mung mit den gesetz­li­chen Vor­schrif­ten auf die Anhangs­an­ga­ben zu ver­zins­li­chen Ver­bind­lich­kei­ten und Revi­si­ons­ho­no­ra­ren sowie auf die Dar­stel­lung einer Geld­fluss­rech­nung und eines Lage­be­rich­tes verzichtet.

Net­to­um­satz
Umsatz­er­löse aus dem Ener­gie­ge­schäft und der Netz­nut­zung gelten als rea­li­siert und werden als Umsatz erfasst, wenn die Lie­fe­rung erfolgt ist. Die Bemes­sung der Lie­fe­rung basiert zum Geschäfts­jah­res­ab­schluss gröss­ten­teils auf Zäh­ler­ab­le­sun­gen. Falls zu diesem Zeit­punkt keine Zäh­ler­ab­le­sung statt­fin­den kann, wird der Umsatz­er­lös basie­rend auf sta­tis­ti­schen Werten geschätzt und erfasst.


Auf­trags­er­löse aus Gebäu­de­tech­nik und Neben­ge­schäf­ten werden in dem Zeit­punkt erfasst, wo Nutzen und Gefah­ren an den Auf­trag­ge­ber über­ge­hen. Erträge aus dem Erbrin­gen von Kun­den­auf­trä­gen werden peri­oden­ge­recht auf­grund der erbrach­ten Dienst­leis­tung berech­net und erfasst. Falls es wahr­schein­lich ist, dass die gesam­ten Auf­trags­kos­ten die gesam­ten Auf­trags­er­löse über­stei­gen, wird der zu erwar­tende Ver­lust sofort als Auf­wand erfasst. Gene­rell werden die Umsätze nach Abzug von Mehr­wert­steuer und Rabat­ten ausgewiesen.

Sach­an­la­gen
Die Sach­an­la­gen werden zu Anschaf­fungs­kos­ten bzw. Erstel­lungs­wert abzüg­lich der kumu­lier­ten Abschrei­bun­gen bilan­ziert. Die Abschrei­bung der Kraft­werke, Netz­an­la­gen, Mobi­lien, IT und Fahr­zeuge erfolgt linear auf­grund bran­chen­üb­li­cher, tech­nisch-wirt­schaft­lich erwar­te­ter Nut­zungs­dau­ern und unter Berück­sich­ti­gung der steu­er­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen. Grund­stü­cke und Gebäude werden zu Anschaf­fungs­wer­ten akti­viert. Auf den Gebäu­den wird objekt­be­zo­gen abge­schrie­ben, Grund­stü­cke werden nicht abge­schrie­ben. Anla­gen im Bau sind zu Her­stell­kos­ten bewer­tet. Wäh­rend der Erstel­lungs­phase werden keine Abschrei­bun­gen vor­ge­nom­men. Bei Anzei­chen von Über­be­wer­tung werden die Buch­werte über­prüft und gege­be­nen­falls wertberichtigt.

30.09.22 30.09.21
TCHF TCHF
3. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 10’209 11'439
Total Forderungen aus Energiegeschäft und Netznutzung 8’489 9’697
Aus Energiegeschäft und Netznutzung 9’432 10'774
Delkredere  -943 -1'077
Total Forderungen aus Gebäudetechnik und Nebengeschäften 1’720 1'742
Aus Gebäudetechnik und Nebengeschäften 1’911 1'936
Delkredere -191 -194
4. Aktive Rechnungsabgrenzung 12‘894 71
Unterdeckung Stromgeschäft 12‘873 0
Übrige 21 71
5. Sachanlagen 34'736 34'736
Produktionsanlagen 956 936
Verteilanlagen 15’113 13'631
Grundstücke und Gebäude 15’335 15'820
Übrige Sachanlagen 997 1'302
Anlagen im Bau 2’122 3'047
6. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 1’650 1'739
Dritte 1’650 1'610
Vorsorgeeinrichtung 0 129
7. Passive Rechnungsabgrenzung 16’035 14'035
Dritte 14’685 14'031
Beteiligte 1‘350 4

8. Übrige lang­fris­tige Ver­bind­lich­kei­ten
In den Übri­gen lang­fris­ti­gen Ver­bind­lich­kei­ten werden mehr­heit­lich Kos­ten­bei­träge (Anschluss­bei­träge) bilan­ziert. Die Bilan­zie­rung erfolgt zum Nomi­nal­wert des erhal­te­nen Mit­tel­zu­flus­ses, abzüg­lich erfolgs­wirk­sa­mer Auf­lö­sung. Die Ver­bind­lich­kei­ten werden linear über die Ver­trags­dauer, bei unbe­fris­te­tem Anschluss­recht über die Nut­zungs­dauer des Anschlus­ses, aufgelöst.t.

9. Lang­fris­tige Rück­stel­lun­gen
Diese Posi­tion ent­hält Rück­stel­lun­gen für betrag­lich oder zeit­lich unge­wisse Ver­pflich­tun­gen und Risi­ken sowie Vorsorgerückstellungen.

30.09.22 30.09.21
TCHF TCHF
Langfristige Rückstellungen 19’872 19'085
Rückstellungen für Energiebeschaffungs-risiken 5’000 4'500
Übrige langfristige Rückstellungen 14’872 14'585

10. Akti­en­ka­pi­tal
Das Akti­en­ka­pi­tal ist ein­ge­teilt in 30 000 voll ein­be­zahlte Namen­ak­tien mit einem Nomi­nal­wert von je 100 CHF.

Bedeutender Aktionär:
CKW AG, Luzern 90,15% 90,15%

11. Even­tu­al­ver­pflich­tun­gen
EWS ist im Zusam­men­hang mit dem Instal­la­ti­ons­ge­schäft an ein­fa­chen Gesell­schaf­ten (ARGE) betei­ligt. Gemäss Art. 544 Abs. 3 OR haften die Gesell­schaf­ter von ein­fa­chen Gesell­schaf­ten soli­da­risch. Zur Ver­min­de­rung der Risi­ken schlies­sen die ein­fa­chen Gesell­schaf­ten in der Regel sepa­rate Haft­pflicht­ver­si­che­run­gen ab. Zudem besteht eine Ver­si­che­rungs­de­ckung inner­halb der nor­ma­len Betriebshaftpflichtversicherung.

Antrag Verwendung des Bilanzgewinns

CHF
Gewinnvortrag 146'937.76
Unternehmensergebnis 3'002'283.40
Der verfügbare Bilanzgewinn beträgt 3'149'221.16

Der Ver­wal­tungs­rat bean­tragt der Gene­ral­ver­samm­lung fol­gende Gewinnverwendung:

CHF
Ausrichtung einer Dividende von 50 CHF je Aktie von nom. 100 CHF auf 30'000 Aktien 1'500'000.00
Einlage in die Freiwillige Gewinnreserve 1‘600'000.00
Vortrag auf neue Rechnung 49‘221.16
Bilanzgewinn am 30.09.2022 3'149'221.16

Sofern dieser Antrag gut­ge­heis­sen wird, werden ausgeschüttet:

je Aktie CHF
Dividende brutto 50.00
Abzüglich eidgenössischer Verrechnungssteuer von 35 % 17.50
Dividende netto 32.50

Die Divi­dende wird am 30. Januar 2023 über­wie­sen. Die EWS AG stellt keine sepa­rate Divi­den­den­ab­rech­nung zu.

Schwyz, 30. Novem­ber 2022, im Namen des Verwaltungsrats

Der Prä­si­dent

Thomas Reit­ho­fer

Bericht der Revisionsstelle

Als Revi­si­ons­stelle haben wir die dar­ge­stellte Jah­res­rech­nung der EWS AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgs­rech­nung und Anhang, für das am 30. Sep­tem­ber 2022 abge­schlos­sene Geschäfts­jahr geprüft.

Ver­ant­wor­tung des Ver­wal­tungs­ra­tes
Der Ver­wal­tungs­rat ist für die Auf­stel­lung der Jah­res­rech­nung in Über­ein­stim­mung mit den gesetz­li­chen Vor­schrif­ten und den Sta­tu­ten ver­ant­wort­lich. Diese Ver­ant­wor­tung beinhal­tet die Aus­ge­stal­tung, Imple­men­tie­rung und Auf­recht­erhal­tung eines inter­nen Kon­troll­sys­tems mit Bezug auf die Auf­stel­lung einer Jah­res­rech­nung, die frei von wesent­li­chen fal­schen Anga­ben als Folge von Ver­stös­sen oder Irr­tü­mern ist. Dar­über hinaus ist der Ver­wal­tungs­rat für die Aus­wahl und die Anwen­dung sach­ge­mäs­ser Rech­nungs­le­gungs­me­tho­den sowie die Vor­nahme ange­mes­se­ner Schät­zun­gen verantwortlich.

Ver­ant­wor­tung der Revi­si­ons­stelle
Unsere Ver­ant­wor­tung ist es, auf­grund unse­rer Prü­fung ein Prü­fungs­ur­teil über die Jah­res­rech­nung abzu­ge­ben. Wir haben unsere Prü­fung in Über­ein­stim­mung mit dem schwei­ze­ri­schen Gesetz und den Schwei­zer Prü­fungs­stan­dards vor­ge­nom­men. Nach diesen Stan­dards haben wir die Prü­fung so zu planen und durch­zu­füh­ren, dass wir hin­rei­chende Sicher­heit gewinn­nen, ob die Jah­res­rech­nung frei von wesent­li­chen fal­schen Anga­ben ist.

Eine Prü­fung beinhal­tet die Durch­füh­rung von Prü­fungs­hand­lun­gen zur Erlan­gung von Prü­fungs­nach­wei­sen für die in der Jah­res­rech­nung ent­hal­te­nen Wert­an­sätze und sons­ti­gen Anga­ben. Die Aus­wahl der Prü­fungs­hand­lun­gen liegt im pflicht­ge­mäs­sen Ermes­sen des Prü­fers. Dies schliesst eine Beur­tei­lung der Risi­ken wesent­li­cher fal­scher Anga­ben in der Jah­res­rech­nung als Folge von Ver­stös­sen oder Irr­tü­mern ein. Bei der Beur­tei­lung dieser Risi­ken berück­sich­tigt der Prüfer das interne Kon­troll­sys­tem, soweit es für die Auf­stel­lung der Jah­res­rech­nung von Bedeu­tung ist, um die den Umstän­den ent­spre­chen­den Prü­fungs­hand­lun­gen fest­zu­le­gen, nicht aber um ein Prü­fungs­ur­teil über die Wirk­sam­keit des inter­nen Kon­troll­sys­tems abzu­ge­ben. Die Prü­fung umfasst zudem die Beur­tei­lung der Ange­mes­sen­heit der ange­wand­ten Rech­nungs­le­gungs­me­tho­den, der Plau­si­bi­li­tät der vor­ge­nom­me­nen Schät­zun­gen sowie eine Wür­di­gung der Gesamt­dar­stel­lung der Jah­res­rech­nung. Wir sind der Auf­fas­sung, dass die von uns erlang­ten Prü­fungs­nach­weise eine aus­rei­chende und ange­mes­sene Grund­lage für unser Prü­fungs­ur­teil bilden. 

Prü­fungs­ur­teil
Nach unse­rer Beur­tei­lung ent­spricht die Jah­res­rech­nung für das am 30. Sep­tem­ber 2022 abge­schlos­sene Geschäfts­jahr dem schwei­ze­ri­schen Gesetz und den Statuten.

Bericht­erstat­tung auf­grund wei­te­rer gesetz­li­cher Vor­schrif­ten
Wir bestä­ti­gen, dass wir die gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen an die Zulas­sung gemäss Revi­si­ons­auf­sichts­ge­setz (RAG) und die Unab­hän­gig­keit (Art. 728 OR) erfül­len und keine mit unse­rer Unab­hän­gig­keit nicht ver­ein­ba­ren Sach­ver­halte vorliegen. 

In Über­ein­stim­mung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schwei­zer Prü­fungs­stan­dard 890 bestä­ti­gen wir, dass ein gemäss den Vor­ga­ben des Ver­wal­tungs­ra­tes aus­ge­stal­te­tes inter­nes Kon­troll­sys­tem für die Auf­stel­lung der Jah­res­rech­nung existiert.

Ferner bestä­ti­gen wir, dass der Antrag über die Ver­wen­dung des Bilanz­ge­win­nes dem schwei­ze­ri­schen Gesetz und den Sta­tu­ten ent­spricht, und emp­feh­len, die vor­lie­gende Jah­res­rech­nung zu genehmigen.

KPMG AG

Sandro Mas­ca­rucci
Zuge­las­se­ner Revi­si­ons­experte, Lei­ten­der Revisor

Mela­nie Gamma
Zuge­las­sene Revisionsexpertin

Luzern, 30. Novem­ber 2022

Ihr Kon­takt

Marcel Betschart
Marcel Betschart
Bereichs­lei­ter Finan­zen und Administration