Alpin Solar Ybrig

Alpin Solar Ybrig

Die Stimm­be­völ­ke­rung der Gemeinde Obe­ri­berg hat sich in der Abstim­mung vom 3. März 2024 knapp gegen das Pro­jekt (250 Ja / 261 Nein) ausgesprochen.

Warum bauen wir alpine Solaranlagen?

Die Schweiz pro­du­ziert im Winter deut­lich weni­ger Strom, als sie ver­braucht. Es fehlt also im Winter Strom, der impor­tiert werden muss. Diese Tat­sa­che dürfte sich in den nächs­ten Jahren deut­lich ver­stär­ken, wenn im In- und Aus­land Kern- und Koh­le­kraft­werke vom Netz genom­men werden.

Des­halb ist es wich­tig, Lösun­gen zu finden, um im Winter zusätz­li­chen Strom aus erneu­er­ba­ren Quel­len zu pro­du­zie­ren. Alpin Solar Ybrig wird einen wich­ti­gen Bei­trag leis­ten: Sie wird künf­tig rund drei­mal mehr Strom in den Win­ter­mo­na­ten als eine ver­gleich­bare Solar­an­lage im Mit­tel­land produzieren.


Alpin Solar Ybrig in Zahlen:

Die 9‑MWp-Frei­flä­chen­an­lage soll auf bestehen­dem Wei­de­land im Gebiet der Rog­gen­egg in Obe­ri­berg ent­ste­hen. Sie wird Strom für mehr als 2600 Haus­hal­ten pro­du­zie­ren und vor allem in den Win­ter­mo­na­ten wich­ti­gen Win­ter­strom lie­fern. Die Fläche soll nach dem Bau der Solar­an­lage weiter alp­wirt­schaft­lich nutz­bar bleiben.

  • wird auf rund 1600 Metern Höhe stehen
  • 9‑MWp-Frei­flä­chen­an­lage
  • soll 12 Giga­watt­stun­den Strom pro Jahr produzieren
  • deckt den Bedarf von mehr als 2600 Haus­hal­ten pro Jahr
  • 23’000 Solar­mo­dule sollen instal­liert werden
  • Flä­chen­be­darf: ca. 10 Hektar Wei­de­land (bleibt wei­ter­hin alp­wirt­schaft­lich nutzbar)
Kühe sollen nach dem Bau der Anlage «Alpin Solar Ybrig» gesommert werden können.

Spannende Infos

Anlage deckt Stromverbrauch von Oberiberg inkl. Skigebiet.

Die jähr­li­che Strom­pro­duk­tion der Anlage liegt im glei­chen Bereich wie der Jah­res­ver­brauch an Strom der Gemeinde Obe­ri­berg inkl. Ski­ge­biet Hoch-Ybrig. Denk­bar ist, dass zukünf­tig die gesetz­li­chen Mög­lich­kei­ten geschaf­fen werden, dass der Strom auch direkt lokal bezo­gen werden kann. Vor­läu­fig wird der Strom ins Netz ein­ge­speist, um vor allem in den Win­ter­mo­na­ten Ver­sor­gungs­eng­pässe abzu­weh­ren.

Beim Solar­strom han­delt es sich um eine umwelt­freund­li­che lokale Wert­schöp­fung. Jede Kilo­watt­stunde Solar­strom, welche die Anlage pro­du­ziert, muss nicht mit fos­si­len Ener­gie­trä­gern wie Öl, Gas oder Uran aus dem Aus­land pro­du­ziert werden und die Wert­schöp­fung fällt voll­um­fäng­lich in der Schweiz an. Mit sol­chen Anla­gen kann der Selbst­ver­sor­gungs­grad der Schweiz erhöht werden.

Landwirtschaftlich nutzbar und rückbaubar

Die Anlage soll so erstellt werden, dass eine land­wirt­schaft­li­che Nut­zung unter­halb der Solar­mo­dule mög­lich sein wird. So kann das Gebiet für die Strom­pro­duk­tion bei gleich­zei­ti­ger Alp­be­wirt­schaf­tung dop­pelt genutzt werden. 

Das Pro­jekt wird für eine Lauf­zeit von ca. 60 Jahren mit einem ein­ma­li­gen Ersatz der Solar­mo­dule und anschlies­sen­dem Rück­bau aus­ge­legt. Die finan­zi­el­len Mittel zum Rück­bau müssen von der Bau­herr­schaft sicher­ge­stellt sein.

Die Solar­mo­dule werden vor­aus­sicht­lich in einer Höhe zwi­schen zwei bis drei Metern über dem Boden auf soge­nann­ten Sol­ar­ti­schen mon­tiert. Dabei wird geach­tet, dass so wenig Stüt­zen und Quer­stre­ben wie mög­lich instal­liert werden. Die Nei­gung wird ca. 60 bis 70 Grad betra­gen. Die Abstände zwi­schen den Reihen betra­gen rund vier bis sieben Meter.

Bereits vorhandene Infrastruktur

Das Gebiet ist durch eine Strasse erschlos­sen, was den Bau der Anlage enorm ver­ein­facht. Für die Abfüh­rung des Stroms können teil­weise bereits bestehende Leer­rohre genutzt werden. Ab Fue­der­egg bis zur Solar­an­lage muss eine zusätz­li­che 1,8 km lange Kabel­lei­tung ent­lang der bestehen­den Alper­schlies­sungs­strasse in den Boden ver­legt werden.

Zur Errich­tung der Solar­an­lage kann die bereits exis­tie­rende Stras­sen­in­fra­struk­tur ins Gebiet Fue­der­egg genützt werden.

Ortsbild bleibt bestehen

Der Bau der Anlage hat einen gewis­sen Ein­fluss auf die Natur und das Land­schafts­bild auf der Alp Rog­gen­egg. Durch die Lage hinter dem Rog­gen­stock wird die Anlage vom Ski­ge­biet Hoch-Ybrig aus ersicht­lich sein, jedoch nicht vom Dorf Obe­ri­berg. Somit bleibt das Orts­bild der Gemeinde unver­än­dert erhalten.

Lokal abgestützte Trägerschaft

Das Pro­jekt Alpin Solar Ybrig ist eine breit abge­stützte lokale Initia­tive. Betei­ligt sind die Genos­same Schwyz, die Gemeinde Obe­ri­berg sowie die lokale Strom­ver­sor­ge­rin EWS AG zusam­men mit AXPO.

Die Genos­same Schwyz als Grund­ei­gen­tü­me­rin hat dem Pro­jekt an der Genos­sen­ge­meinde vom 28. Novem­ber 2023 mit 47 Ja zu 4 Nein und 3 Ent­hal­tun­gen deut­lich zugestimmt. 

Die Gemein­de­ver­samm­lung von Obe­ri­berg hat das Pro­jekt am 14. Dezem­ber 2023 behan­delt und an die Urnen­ab­stim­mung vom 3. März 2024 über­wie­sen. Der Gemein­de­rat emp­fiehlt den Stimm­bür­ge­rin­nen und Stimm­bür­gern, der Vor­lage «Alpin Solar Ybrig» zuzu­stim­men. Mit einem «JA» an der Urne kann die lokale Bevöl­ke­rung einen wich­ti­gen Bei­trag zur inlän­di­schen Win­ter­strom­pro­duk­tion und zur Ener­gie­ver­sor­gungs­si­cher­heit in der Schweiz leisten.

Mehrheitlich über der Nebelgrenze

Der Stand­ort ist ideal, weil dieser eine über­durch­schnitt­li­che Son­nen­be­strah­lung auf­weist. Die Anlage befin­det sich zudem über der Nebel­grenze. Im Winter scheint dort am kür­zes­ten Tag zwi­schen 9 und 16 Uhr die Sonne. Die Solar­an­lage kann somit beson­ders in den kalten Mona­ten wich­ti­gen Win­ter­strom pro­du­zie­ren und trägt dazu bei, die Win­ter­strom­lü­cke in der Schweiz zu reduzieren.

Unabhängiger Kanton Schwyz

Der Kanton Schwyz hat im Jahr 2017 rund 513 Giga­watt­stun­den Strom pro­du­ziert, jedoch 880 Giga­watt­stun­den ver­braucht (Quelle: Kanton Schwyz). Die alpine Solar­an­lage sorgt dafür, dass der Kanton Schwyz den Strom­im­port redu­zie­ren und mehr eige­nen Strom pro­du­zie­ren kann.

So profitieren Landeigentümerin und Standortgemeinde

Die Bereit­stel­lung des Bodens und der Land­schaft hat einen Wert, der ent­schä­digt werden soll.

  • Abgel­tung
    Die Gemeinde Obe­ri­berg erhält eine fixe jähr­li­che Abgel­tung von rund CHF 20 000 pro Jahr. Zusätz­lich wird die Gemeinde mit 10% am all­fäl­li­gen Gewinn der Solar­an­lage betei­ligt. Die Genos­same Schwyz erhält als Grund­ei­gen­tü­mern eine fixe jähr­li­che Abgel­tung rund CHF 80 000 und wird eben­falls am Erfolg der Anlage beteiligt.
  • Bund unter­stützt die Inves­ti­tion
    Der Bund über­nimmt die unge­deck­ten Kosten der Anlage, maxi­mal aber 60% der Inves­ti­ti­ons­kos­ten, sofern 10 Pro­zent der bewil­lig­ten Leis­tung bis Ende 2025 am Netz sind, die rest­li­chen 90 Pro­zent bis zum 31. Dezem­ber 2030.
  • Vor­rei­ter der Ener­gie­wende

    Der Bau der Anlage unter­streicht das Enga­ge­ment der Genos­same Schwyz und der Gemeinde Obe­ri­berg für den Ausbau von erneu­er­ba­ren Ener­gien. Sie leis­ten damit einen wich­ti­gen Bei­trag an die Ener­gie­wende in der Schweiz. 

Termine
  • 22. Februar 2024: Info­ver­an­stal­tung für die Bevöl­ke­rung, MZH Moos, Obe­ri­berg
    ab 18 Uhr stehen die Pro­jekt­mit­ar­bei­ten­den an Infor­ma­ti­ons­stän­den zum Aus­tausch zur Ver­fü­gung
    ab 20 Uhr werden die Details im Plenum vor­ge­stellt
    kos­ten­lo­ser Imbiss und Getränke

  • 03. März 2024: Urnen­ab­stim­mung Gemeinde Obe­ri­berg
    Der Gemein­de­rat emp­fiehlt den Stimm­bür­ge­rin­nen und Stimm­bür­gern, der Vor­lage «Alpin Solar Ybrig» zuzu­stim­men.

    Nach­dem die Zustim­mung der Stimm­be­völ­ke­rung und der Grund­ei­gen­tü­mer vor­liegt, kann das Bau­pro­jekt ange­gan­gen und ein Bau­be­wil­li­gungs­ver­fah­ren durch­ge­führt werden. Aktu­ell ist vom Bau­pro­jekt bereits die maxi­mal beleg­bare Fläche bekannt. Diese Fläche wird anhand von Ein­schrän­kun­gen durch Natur­ge­fah­ren, Strasse, Fliess­ge­wäs­ser und Umwelt­be­fun­den noch auf die finale Fläche redu­ziert (rund 10 Hektare). 

Peter Suter, CEO EWS AG:

Mit Alpin Solar Ybrig leis­ten wir künf­tig einen wich­ti­gen Bei­trag zur Erhö­hung der Winterstromproduktion.

Ihr Kon­takt

Roman Gwerder
Roman Gwer­der
Leiter Ver­trieb

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