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Was haben Stromzähler mit Big Data zu tun?

Was haben Stromzähler mit Big Data zu tun?

Smart Meter lie­fern detail­lierte Daten über Ihren Strom­ver­brauch. Die Big-Data-Ana­ly­tik ermög­licht bes­sere Vor­her­sa­gen, inno­va­tive Pro­dukte und neues Wissen.

Aus 1 wird 35’040

Das Volk hat ent­schie­den – die Ener­gie­stra­te­gie 2050 wird umge­setzt. Dazu ersetzt das intel­li­gente Mess­sys­tem bis Ende 2027 alle «alten» Strom­zäh­ler. Bisher wurde der Zähler jähr­lich vor Ort abge­le­sen. Mit Smart Meter geht das nun digi­tal. Sie erfas­sen den Ener­gie­ver­brauch in einem 15-Minu­ten-Inter­vall und über­mit­teln diesen täg­lich an den Ener­gie­ver­sor­ger. So sind neu von jedem Mess­punkt per­ma­nent aktu­elle Zäh­ler­stände sowie ein Last­pro­fil mit 35’040 Werten pro Jahr verfügbar.

Wer öffnet die Türen zu einem freien Markt?

Smart Meter bilden die Grund­lage zur voll­stän­di­gen Öff­nung des Strom­mark­tes. Erst sie ermög­li­chen einen auto­ma­ti­schen Daten­aus­tausch zwi­schen Ener­gie­lie­fe­ran­ten und Netz­be­trei­bern. Poli­ti­sche, gesell­schaft­li­che und tech­ni­sche Ent­wick­lun­gen führen zu neuen Her­aus­for­de­run­gen im Stromnetz:

Ein mög­li­cher Lösungs­an­satz für die auf­ge­führ­ten Punkte ist die Wei­ter­ent­wick­lung des Strom­net­zes zu einem intel­li­gen­ten Strom­netz. Auch hier sind Smart Meter ein Bau­stein zur Unter­stüt­zung von neuen Funk­tio­na­li­tä­ten im Stromnetz.

Visualisierung Energieverbrauch in Echtzeit

Der Smart Meter bietet aber auch noch wei­tere Optionen:

  • Die Inte­gra­tion in die Gebäu­de­au­to­ma­tion opti­miert den Energieverbrauch.
  • Apps stel­len den Strom­ver­brauch in Echt­zeit visu­ell dar.

Dies ermög­licht dir als Kunde mehr Trans­pa­renz und Ein­spa­rung von Energie.

Big-Data-Tech­no­lo­gie schafft Kundennutzen

Mit über 26’000 Mess­punk­ten werden bei EWS im Jahr Last­gang­da­ten von rund 6 GB gespei­chert. Diese Daten­menge passt auf einen han­dels­üb­li­chen Memory Stick und ist somit kein Big Data Thema. Fol­gende Punkte machen die Daten trotz­dem «big»:

  • Der Ener­gie­ver­sor­ger (bspw. EWS) spei­chert und ana­ly­siert die Last­gang­da­ten über län­gere Zeiträume.
  • Wei­tere Infor­ma­tio­nen wie z. B. Wet­ter­da­ten machen das Daten­mo­dell komplexer.

Dank Big-Data-Ana­ly­sen mit­tels Data-Mining lassen sich in den Ver­brauchs­da­ten Muster iden­ti­fi­zie­ren, aus denen Kun­den­clus­ter gebil­det werden können. Daraus gestal­ten sich auf­grund des Ver­brau­cher­ver­hal­tens neue, indi­vi­du­elle Ener­gie­pro­dukte. Sie haben auch die Mög­lich­keit, den eige­nen Strom­ver­brauch mit ande­ren Haus­hal­ten zu ver­glei­chen. Die Pre­dic­tive Ana­ly­tics erstel­len eine genaue Pro­gnose des Ener­gie­be­darfs basie­rend auf Last­pro­fi­len und zusätz­li­chen Infor­ma­tio­nen wie Wet­ter­pro­gno­sen, regio­nale Gege­ben­hei­ten und künf­ti­gen Ver­brauch­sze­na­rien. Mit­tels Algo­rith­men des Maschi­nel­len Ler­nens können Strom­fres­ser iden­ti­fi­ziert werden und Sie über Ihre Ener­gie­ef­fi­zi­enz informieren.

Wie steht es mit dem Schutz Ihrer Daten?

Die 15-Minu­ten-Werte ermög­li­chen bis zu einem gewis­sen Mass Rück­schlüsse auf Haus­halte und deren Gewohn­hei­ten. Des­halb ist der Daten­schutz bei intel­li­gen­ten Mess­sys­te­men wich­tig. Die Last­gang­da­ten unter­lie­gen dem Daten­schutz­ge­setz. Zusätz­lich spe­zi­fi­ziert die Strom­ver­sor­gungs­ver­ord­nung (Art.8 b, d) wei­tere Schutzmassnahmen:

  • Das Mess­sys­tem ruft die Last­pro­file maxi­mal einmal pro Tag ab.
  • Das System über­mit­telt alle Ver­brauchs­da­ten verschlüsselt.
  • Der Netz­be­trei­ber darf per­sön­li­che Daten nur für die Abrech­nung ver­wen­den. Für alle ande­ren Zwecke müssen pseud­ony­mi­sierte Daten ver­wen­det werden.
  • Alle ein­ge­setz­ten, intel­li­gen­ten Ele­mente sind geprüft und gewähr­leis­ten die Datensicherheit.

So ist der Daten­schutz auch mit der Nut­zung von Smart Meter und Big-Data- Tech­no­lo­gie gewährleistet.

Die Digi­ta­li­sie­rung des Strom­net­zes nimmt mit dem flä­chen­de­cken­den Ein­satz von Smart Metern Fahrt auf. Diese ver­netz­ten Sen­so­ren erfas­sen und über­mit­teln neben Ver­brauchs­da­ten auch Infor­ma­tio­nen zur Span­nungs­qua­li­tät. Aus diesem neuen Daten­berg können durch die Big-Data-Tech­no­lo­gie neue Erkennt­nisse und Nutzen gewon­nen werden.

Smart Meter Rollout bei EWS

Aktuelle Rolloutphase
  • Brun­nen
Rollout abgeschlossen
  • Rigi
  • Vitz­nau
  • Gersau
  • Stei­n­er­berg
  • Rothen­thurm
  • Alp­thal
  • Obe­ri­berg
  • Stoos
  • Rieds­ort (Weggis)

Im Ver­sor­gungs­ge­biet von EWS wurden ins­ge­samt 10’795 Smart Meter instal­liert, die ent­spricht 41% der gesam­ten Strom­zäh­ler (Stand 18. Januar 2021).

Rollout geplant
  • Küss­nacht am Rigi, Januar 2022 – Sep­tem­ber 2022
  • Mer­lischachen, Okto­ber 2022 – Dezem­ber 2022
  • Immensee, 2023 – 2024