News

Geschichte

Unterstation Ibach – Die Nabelschnur zum überregionalen Verbundnetz (1910–2011)

Bis 1913 ver­sorgte EWS die Region Inner­schwyz selbst­stän­dig mit Strom aus eige­nen Erzeu­gungs­an­la­gen; unter ande­rem bei Ver­sor­gungs­lü­cken mit Hilfe einer auf dem Die­sel­areal sta­tio­nier­ten Reser­ve­an­lage – dem Die­sel­kraft­werk. Für die zuneh­men­den Strom­eng­pässe im Winter und die Über­schüsse im Sommer muss­ten weit­rei­chen­dere Lösun­gen gesucht werden. Diese fand man im Zusam­men­wir­ken von EWS mit Part­ner­kraft­wer­ken, mit denen der Ener­gie­aus­tausch beschlos­sen wurde. Selbst­ver­ständ­lich konnte der Ener­gie­trans­fer erst statt­fin­den, nach­dem die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen geschaf­fen worden waren. Und dafür aner­bot sich aus Platz- und Stand­ort­grün­den wie­derum das Areal in der Erlen“ respek­tive das Die­sel­areal. Durch die dor­tige Errich­tung der Unter­sta­tion (US) Ibach – kurz nach der Inbe­trieb­nahme des Die­sel­kraft­wer­kes im Jahr 1910 – waren die Bedin­gun­gen für den Anschluss an das über­re­gio­nale Ver­bund­netz erfüllt. Mit diesem Anschluss fand der Allein­gang von EWS ein Ende. 

1915 wurde in der Unter­sta­tion Ibach ein Kup­pel­trans­for­ma­tor mit einer Leis­tung von 1‘750 kVA instal­liert und an die über das Die­sel­areal füh­rende Über­tra­gungs­lei­tung Amsteg – Rat­hau­sen ange­schlos­sen. Mit der über­re­gio­na­len Ver­net­zung und dem damit ver­bun­de­nen Ener­gie­aus­tausch unter­nahm EWS einen wei­te­ren wich­ti­gen Schritt hin zu einer siche­ren und zuver­läs­si­gen Stromversorgung. 

Inves­ti­tio­nen in die modernste Tech­nik
Die tech­ni­schen Anla­gen durch­lie­fen einen rasan­ten Ent­wick­lungs­pro­zess und muss­ten lau­fend erneu­ert werden. So drängte sich bereits 1921 der Umbau der Anla­gen in Ibach auf 50 kV auf; dies weil EWA ihre Anla­gen in Amsteg auf diese Span­nung umge­stellt und auch CKW, die Stadt Luzern und andere Ver­teil­netz­be­trei­ber die­selbe Span­nung ein­ge­führt hatten. Wenige Jahre später wurden zudem alle elek­tro­tech­ni­schen Anla­gen von 40 Hertz auf die bis heute ver­wen­dete Fre­quenz von 50 Hertz umge­baut; ein für alle Betei­lig­ten nicht zu unter­schät­zen­der Aufwand. 

Auch der Leis­tungs­be­darf stieg weiter an und erfor­derte 1950 den Ersatz der beiden Trans­for­ma­to­ren durch Leis­tungs­ein­hei­ten von je 6‘000 kVA und bereits 1963 durch Trans­for­ma­to­ren mit einer Leis­tung von je 20‘000 kVA. 

Nach rund 50 Betriebs­jah­ren erfuhr die US Ibach 1963/64 eine grund­le­gende Erneue­rung. Die 50/15-kV-Anlage wurde voll­stän­dig ersetzt und die Hoch­span­nungs­an­lage ver­ka­belt. Auch das Gebäude wurde kom­plett reno­viert. Im Erd­ge­schoss rich­tete man eine moderne Leit­stelle ein, die es dem Betriebs­füh­rer erlaubte, weite Teile des Ver­sor­gungs­net­zes ab Ibach zu über­wa­chen und zu steuern. 

US Ibach geht im UW Ingen­bohl auf
2005 star­tete EWS das Pro­jekt Werk­hof Diesel“ mit dem Ziel, sämt­li­che Akti­vi­tä­ten von EWS auf dem Die­sel­areal zu kon­zen­trie­ren. Da gleich­zei­tig die Erneue­rung der 220-kV-Höchst­span­nungs­an­la­gen im Unter­werk (UW) Ingen­bohl zur Dis­kus­sion stand, lag der Schluss nahe, die Funk­tio­nen der US Ibach im neuen UW Ingen­bohl zu inte­grie­ren. Im April 2009 wurden in Ingen­bohl die Arbei­ten für das neue Unter­werk in Angriff genom­men, und bereits im Herbst 2010 begann man, die Funk­tio­nen der US Ibach schritt­weise in das neue UW Ingen­bohl zu ver­la­gern. Gegen Ende 2010 setzte EWS die neue 50/15-kV-Anlage in Betrieb. Mit dem anschlies­sen­den Rück­bau der elek­tri­schen Anla­gen 2011 fand im Diesel“ die rund 100-jäh­rige Geschichte der US Ibach ihr Ende.