Bis 1913 versorgte EWS die Region Innerschwyz selbstständig mit Strom aus eigenen Erzeugungsanlagen; unter anderem bei Versorgungslücken mit Hilfe einer auf dem Dieselareal stationierten Reserveanlage – dem Dieselkraftwerk. Für die zunehmenden Stromengpässe im Winter und die Überschüsse im Sommer mussten weitreichendere Lösungen gesucht werden. Diese fand man im Zusammenwirken von EWS mit Partnerkraftwerken, mit denen der Energieaustausch beschlossen wurde. Selbstverständlich konnte der Energietransfer erst stattfinden, nachdem die technischen Voraussetzungen geschaffen worden waren. Und dafür anerbot sich aus Platz- und Standortgründen wiederum das Areal in der „Erlen“ respektive das Dieselareal. Durch die dortige Errichtung der Unterstation (US) Ibach – kurz nach der Inbetriebnahme des Dieselkraftwerkes im Jahr 1910 – waren die Bedingungen für den Anschluss an das überregionale Verbundnetz erfüllt. Mit diesem Anschluss fand der Alleingang von EWS ein Ende.
1915 wurde in der Unterstation Ibach ein Kuppeltransformator mit einer Leistung von 1‘750 kVA installiert und an die über das Dieselareal führende Übertragungsleitung Amsteg – Rathausen angeschlossen. Mit der überregionalen Vernetzung und dem damit verbundenen Energieaustausch unternahm EWS einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einer sicheren und zuverlässigen Stromversorgung.
Investitionen in die modernste Technik
Die technischen Anlagen durchliefen einen rasanten Entwicklungsprozess und mussten laufend erneuert werden. So drängte sich bereits 1921 der Umbau der Anlagen in Ibach auf 50 kV auf; dies weil EWA ihre Anlagen in Amsteg auf diese Spannung umgestellt und auch CKW, die Stadt Luzern und andere Verteilnetzbetreiber dieselbe Spannung eingeführt hatten. Wenige Jahre später wurden zudem alle elektrotechnischen Anlagen von 40 Hertz auf die bis heute verwendete Frequenz von 50 Hertz umgebaut; ein für alle Beteiligten nicht zu unterschätzender Aufwand.
Auch der Leistungsbedarf stieg weiter an und erforderte 1950 den Ersatz der beiden Transformatoren durch Leistungseinheiten von je 6‘000 kVA und bereits 1963 durch Transformatoren mit einer Leistung von je 20‘000 kVA.
Nach rund 50 Betriebsjahren erfuhr die US Ibach 1963/64 eine grundlegende Erneuerung. Die 50/15-kV-Anlage wurde vollständig ersetzt und die Hochspannungsanlage verkabelt. Auch das Gebäude wurde komplett renoviert. Im Erdgeschoss richtete man eine moderne Leitstelle ein, die es dem Betriebsführer erlaubte, weite Teile des Versorgungsnetzes ab Ibach zu überwachen und zu steuern.
US Ibach geht im UW Ingenbohl auf
2005 startete EWS das Projekt „Werkhof Diesel“ mit dem Ziel, sämtliche Aktivitäten von EWS auf dem Dieselareal zu konzentrieren. Da gleichzeitig die Erneuerung der 220-kV-Höchstspannungsanlagen im Unterwerk (UW) Ingenbohl zur Diskussion stand, lag der Schluss nahe, die Funktionen der US Ibach im neuen UW Ingenbohl zu integrieren. Im April 2009 wurden in Ingenbohl die Arbeiten für das neue Unterwerk in Angriff genommen, und bereits im Herbst 2010 begann man, die Funktionen der US Ibach schrittweise in das neue UW Ingenbohl zu verlagern. Gegen Ende 2010 setzte EWS die neue 50/15-kV-Anlage in Betrieb. Mit dem anschliessenden Rückbau der elektrischen Anlagen 2011 fand im „Diesel“ die rund 100-jährige Geschichte der US Ibach ihr Ende.

Umbau der 50-kV-Anlage, Mai 1964.