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Massive Preisaufschläge an der Strombörse

Massive Preisaufschläge an der Strombörse

Die Coro­na­pan­de­mie führte im Jahr 2020 welt­weit zu Lock­downs und bremste die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung. Inves­ti­tio­nen, ins­be­son­dere auch im Ener­gie­be­reich, wurden zurück­ge­fah­ren und der sin­ken­den Nach­frage angepasst.

Kohle und Erdgas ver­teu­ern Strom
Im Jahr 2021 erholte sich die Wirt­schaft schnel­ler als erwar­tet, die Nach­frage der Indus­trie nach Roh­stof­fen und Ener­gie­pro­duk­ten wuchs sprung­haft. Die Welt­markt­preise für Erdgas, Kohle und Erdöl stie­gen seit Mitte 2021 kon­ti­nu­ier­lich an.

Da die Strom­pro­duk­tion in Europa noch immer stark mit fos­si­len Brenn­stof­fen bewerk­stel­ligt wird, erhöh­ten sich die Strom­preise an der euro­päi­schen Börse im glei­chen Mass. Unge­plante Revi­si­ons­ar­bei­ten an fran­zö­si­schen Kern­kraft­wer­ken führ­ten zu einer wei­te­ren Ver­knap­pung des Ange­bots, was zusätz­lich preis­trei­bend auf elek­tri­schen Strom wirkte.

Schwei­zer Ener­gie­ver­sor­ger beschaf­fen den Strom auf Basis dieses euro­päi­schen Markt­prei­ses. Im Dezem­ber 2021 stie­gen die Beschaf­fungs­kos­ten auf über 35 Rp./kWh, was fast eine Ver­zehn­fa­chung des Prei­ses im Ver­gleich zu den Vor­jah­ren bedeu­tete. Nach einer kurzen Erho­lungs­phase anfangs 2022 erhöh­ten sich die Preise infolge des Ukraine-Krie­ges wieder erheb­lich.

Grosse Nach­frage

EWS beschafft den Strom in regel­mäs­si­gen Tran­chen bis zu drei Jahre im Voraus. Damit können Preis­schwan­kun­gen geglät­tet werden. Die durch­schnitt­li­che Ver­brauchs­menge der Vor­jahre bildet die Basis für die Ein­kaufs­menge eines Jahres. In den letz­ten Mona­ten stieg der Strom­be­darf unse­rer Kunden und die nach­ge­fragte Strom­menge lag wesent­lich über dem Durch­schnitt der Vor­jahre. Daher war EWS gezwun­gen, die zusätz­lich benö­tig­ten Mengen zu sehr hohen Prei­sen ein­zu­kau­fen.

Mas­sive Preis­auf­schläge an der Strom­börse

Da die Beschaf­fungs­kos­ten auch in naher Zukunft wesent­lich höher als in den letz­ten Jahren liegen werden, ist mit gros­sen Tarif­auf­schlä­gen zu rech­nen. Diese werden im August 2022 defi­niert und Ende des Monats kom­mu­ni­ziert. Die neuen Preise gelten per 1. Okto­ber 2022.

Gra­phik Preis­ent­wick­lung
Die nach­ste­hende Grafik stellt die Preis­ent­wick­lung des Stroms seit Januar 2009 dar. Der Wert zeigt auf, zu wel­chem Preis der Strom in Rp./kWh für das fol­gende Kalen­der­jahr gekauft werden konnte:

Bei­spiel (1): Am 15. Januar 2015 war es mög­lich, Strom für das ganze Jahr 2016 zu einem Preis von rund 3.5 Rp./kWh zu kaufen.

Bei­spiel (2): Ende Dezem­ber 2021 betrug der Preis für den Kauf für das Jahr 2022 35 Rp./kWh.

Quelle: www​.ompex​.ch


Erfreu­li­che Ent­wick­lung der Ein­spei­se­ver­gü­tung

Posi­tiv hin­ge­gen wirken sich die hohen Preise für die Solar­strom­pro­du­zen­ten aus. EWS ver­gü­tet den ins Netz ein­ge­speis­ten Strom nach dem BFE-Refe­renz­markt­preis, der sich nach den Prei­sen der euro­päi­schen Strom­börse rich­tet. Dieser lag im ersten Quar­tal 2022 bei über 26 Rp./kWh. Zum Ver­gleich: Zwei Jahre zuvor hatte er zwi­schen 2 und 4 Rp./kWh betra­gen. Die Pro­duk­tion von Solar­strom lohnt sich zur­zeit also mehr denn je.

Wei­tere aktu­elle Infor­ma­tio­nen über die Ent­wick­lung der Strom­ta­rife in der Schweiz finden Sie beim
«Ver­band Schwei­ze­ri­scher Elek­tri­zi­täts­un­ter­neh­men» (VSE).

Bestandteile Stromtarif

Ein Preis, drei Kom­po­nen­ten: Der Strom­preis setzt sich aus ver­schie­de­nen Kom­po­nen­ten zusam­men. Die Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten bezah­len sowohl für die gelie­ferte elek­tri­sche Ener­gie (Ener­gie­ta­rif) als auch für den Strom­trans­port vom Kraft­werk bis ins Haus (Netz­nut­zungs­ta­rif). Den drit­ten Anteil am Strom­preis bilden Abga­ben ans Gemein­we­sen sowie eine Abgabe zur För­de­rung der erneu­er­ba­ren Ener­gien – und zum Schutz der Gewäs­ser und Fische (poli­ti­sche Abga­ben).

Mehr Infor­ma­tio­nen über die Zusam­men­set­zung des Strom­prei­ses finden Sie auf der VSE-Web­site.

Strom­spa­ren mit System

Es gibt eine Reihe von Mög­lich­kei­ten, wie Sie mit ein­fa­chen Mass­nah­men Ihren Strom­ver­brauch redu­zie­ren und dabei Kosten sparen können.