EWS und EBS bauten 2015 in Oberiberg, im Petersboden beim Parkplatz der Sesselbahn Laucheren, eine neue Strom-Unterstation. Diese ersetzte die Station Fuederegg und garantiert den Bewohnern von Ober- und Unteriberg sowie dem Gebiet Hoch-Ybrig für eine leistungsfähige Stromversorgung.
Die mehrere Millionen Franken teure Investition beglückte jedoch nicht allein die Bevölkerung der beiden Iberg, sondern auch den ganzen regionalen Ski- und Wandertourismus.Die Unterstation Petersboden ist nichts anderes als die Auswirkung einer Vision Ende der 1960er-Jahre. Für diejenige hatten Kritiker der ersten Stunde gerade mal ein mitleidiges Lächeln übriggehabt.
Elektrifizierung legt Grundstein zu Tourismusregion
Die am 10. September 1968 aus einem Initiativkomitee gebildete Aktiengesellschaft „Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig AG“ hatte vor, das Hoch-Ybrig für den Fremdenverkehr und Tourismus zu erschliessen. Angesichts des Aufschwungs in der Touristikbranche ein naheliegender Wunsch, in Bezug auf die Realisierbarkeit eine grosse Herausforderung. Man bedenke: Die touristische Infrastruktur musste erstellt und allem voran das ganze Gebiet elektrisch zum Leben erweckt werden. Anfänglich kritische Stimmen durften eigentlich nicht verwundern.
Im April 1969 beschloss der Verwaltungsrat der Hoch-Ybrig AG die Realisierung von Bahn- und Skiliftanlagen mit einer stündlichen Förderleistung von 10‘000 Personen, Parkhäuser für 1‘000 Personenwagen, Parkplätze für 60 Cars, verschiedene Verpflegungsstätten und Teehäuser, eine Wohnsiedlung mit 300 Wohnungen, ein Gemeinschaftszentrum mit Hotels, Läden, Kiosken und Hallenbad und alle dazugehörenden Erschliessungsarbeiten.
Die anno 1969 gebauten Anlagen, vor allem auch die Luftseilbahn Weglosen – Seebli, brachten die Wende und weckten das Gebiet oberhalb der Gemeinden Ober- und Unteriberg aus dem Dornröschenschlaf.
Eine wagemutige Hoffnung geisterte zu Beginn in den Hinterköpfen: Olympiade im Hoch-Ybrig! Allzu gerne hätte man ein Stück Olympiakuchen abgeschnitten, wenn die olympischen Winterspiele 1976 nach Zürich vergeben worden wären. Das blieb leider Wunschdenken. Am Ausbau des Hoch-Ybrigs hielt man aber fest. Das Naherholungsgebiet für Winter und Sommer war geboren.
EWS und EBS betreiben Gemeinschaftsanlage
EWS bekam damals den Auftrag, die elektrische Versorgung zu planen. Zentral war der Bau einer 50/15-kV-Unterstation auf 1‘482 m ü. M. Günstig schien aus wirtschaftlichen und technischen Gründen der Standort Fuederegg. Da dort die Versorgungsgebiete von EWS und EBS aufeinandertrafen, mussten die Eigentumsverhältnisse der 50-kV-Leitung Hinterthal (Gemeinde Unteriberg, EBS) – Fuederegg (Gemeinde Oberiberg, EWS) zwischen den beiden Unternehmen geklärt werden.
Nach einer ersten Zeit im Provisorium und diversen Verhandlungen erfolgte die Lösung rund zwei Jahre später. Statt dass jedes der beiden Unternehmen seinen Separatanteil an diesem Projekt haben würde, entschlossen sich EWS und EBS, die Unterstation mit zuführender 50-kV-Leitung als Gemeinschaftsanlage zu betreiben.
Die trotz einiger Ausbauten und Instandsetzungen in die Jahre gekommene Unterstation Fuederegg wurde ersetzt und an einem günstiger gelegenen Standort, im Petersboden, neu aufgebaut. Die Unterstation Petersboden ging 2015 in Betrieb.