Die geopolitische Lage hat die internationalen Energiepreise in die Höhe getrieben. Diese Preissteigerungen führen bei EWS zu höheren Strombeschaffungskosten. Hinzu kommen deutlich höhere Kosten der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid. Die Energiedienstleisterin muss darum die Tarife per 1. Oktober 2022 erhöhen. Im Durchschnitt steigen die Tarife für Haushaltskunden um 56 Franken pro Monat.
In den vergangenen zwölf Monaten sind die globalen Energiepreise massiv angestiegen. Die Strompreise am Markt haben sich verzehnfacht. Haupttreiber sind neben dem Krieg in der Ukraine unter anderem auch Nachwirkungen der Corona-Pandemie und eine tiefere Verfügbarkeit ausländischer Kraftwerke. Diese Preissteigerungen führen zu höheren Strombeschaffungskosten bei EWS. Hinzu kommen auch deutlich höhere Kosten der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid für das Übertragungsnetz.
EWS verfügt über keine eigenen, nennenswerten Produktionsanlagen und kauft den Strom am Markt ein. Die Beschaffung von Strom erfolgt in regelmässigen Tranchen bis zu drei Jahre im Voraus. Damit können Preisschwankungen geglättet werden. Die durchschnittliche Verbrauchsmenge der Vorjahre bildet die Basis für die Einkaufsmenge eines Jahres. In den letzten Monaten stieg der Strombedarf der EWS-Kunden und die nachgefragte Strommenge lag wesentlich über dem Durchschnitt der Vorjahre. Diese Tatsachen haben EWS gezwungen, die zusätzlich benötigten Mengen zu sehr hohen Preisen einzukaufen.
Daher steigen die Energie- und Netztarife von EWS wie bei den meisten Energieversorgern in der Schweiz 2023 an. Für die Haushaltskunden im EWS-Versorgungsgebiet führt dies zu Mehrkosten von durchschnittlich rund 56 Franken pro Monat. Damit verdoppeln sich die Tarife im Vergleich zu den aktuellen Preisen. Unter Stromprodukte können Kundinnen und Kunden transparent nachvollziehen, was die Anpassungen für sie bedeuten.
EWS-Kunden profitierten in den letzten Jahren von regelmässigen Preisabschlägen, da die Beschaffungskosten über längere Zeit günstiger wurden. Nun hat das Pendel umgeschlagen und entsprechend ist EWS und ihre grundversorgten Kunden der Marktentwicklung vollständig ausgesetzt. Gemäss der Regulierung stellt EWS ihren Kunden die Beschaffungskosten plus den fixen Anteil für die Verwaltungs- und Vertriebskosten in Rechnung. EWS profitiert vom höheren Preisniveau überhaupt nicht. Künftige Reduktionen der Beschaffungskosten werden selbstverständlich an die Kunden weitergegeben.
Die Produktion von Solarstrom lohnt sich mehr denn je
Positiv wirken sich die hohen Preise hingegen für die Solarstromproduzenten aus. EWS vergütet den ins Netz eingespeisten Strom nach dem Referenzmarktpreis des Bundesamts für Energie (BFE), der sich nach dem Marktpreis richtet. Dieser lag im ersten Halbjahr 2022 bei 24,7 Rappen pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor betrug dieser 3 Rappen pro Kilowattstunde. Der Erlös aus dem Solarstrom hat sich somit verachtfacht. Eine durchschnittliche 15 kWp-Solaranlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses erzielt so einen Mehrertrag von über 2’000 Franken pro Jahr. Die Produktion von Solarstrom lohnt sich demnach zurzeit mehr denn je.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie hoch die Abhängigkeit der Schweiz vom Ausland noch immer ist. Um als Land unabhängiger zu werden, ist der Ausbau der erneuerbaren Energien zentral. EWS hat diesbezüglich eine wichtige Rolle beim Bau von Photovoltaikanlagen in der Region.
Stromsparen im Haushalt macht sich bezahlt.
- Zu einem der grössten Stromverbraucher gehört die Erzeugung von Wärme. Um diesen Stromfresser einzudämmen, lohnt es sich die Heizung richtig einzustellen: im Wohnzimmer auf 20 Grad, im Schlafzimmer auf 16 Grad. Pro Grad weniger Temperatur sparen Sie 6 Prozent Heizkosten.
- Eine volle Geschirrspülmaschine spart nicht nur Zeit, sondern braucht auch nur halb so viel Energie wie von Hand.
- Durch Wassersparaufsätze können Sie bis zu 50 Prozent Wasser, sowie viel Energie für die Warmwasseraufbereitung sparen.
- Duschen statt baden spart rund 70 Liter Wasser – oder 65 Rappen pro Dusche.
- Sie benötigen für einen kurzen Moment kein Licht? Ausschalten lohnt sich immer.
- Haben Sie gewusst, dass in Schweizer Haushalten in etwa 10 Prozent Strom auf den Standby-Verbrauch zurück geht. Es lohnt sich, Geräte wie TV, Kaffeemaschinen usw. bei Nichtgebrauch ganz auszuschalten. Zum Beispiel mit dem Kauf einer abschaltbaren Steckdosenleiste.
- Kochen Sie Wasser im Wasserkocher anstatt in der Pfanne; dies verbraucht etwa halb so viel Energie.
- Eine deutliche Reduktion Ihres Stromverbrauchs erreichen Sie, mit dem Ersetzen von herkömmlichen Glühbirnen oder Stromsparlampen durch LED-Leuchten.
- Achten Sie darauf, Glüh- und Energiesparlampen durch LED-Lampen zu ersetzen.
- Verwenden Sie Steckdosenleisten mit Kippschalter oder schalten Sie Ihre Geräte ganz aus, um Stand-by bei Nichtgebrauch zu vermeiden.
- Es lohnt sich Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren für die Kurzzeitbeleuchtung in Nebenräumen, Gängen und im Aussenbereich einzusetzen.
- Vermeiden Sie Kühlschränke und Getränkeautomaten unmittelbar in der Nähe einer Heizung zu platzieren.
- Kühlräume nur für Gegenstände nutzen, die zwingend gekühlt werden müssen.
- Stellen Sie sicher, dass die Türdichtungen Ihrer Kühlräume und Kühlgeräte funktionieren.
- Achten Sie auf eine regelmässige Reinigung (abtauen) der Verdampfer und Kondensatoren Ihrer Kälteanlage.
- Richten Sie bei der Neuanschaffung von Geräten ein Auge auf die Energieeffizienz.
- Lassen Sie die Umwälzpumpe Ihrer Heizung nur während der Heizperiode laufen.
- Ein Verzicht auf elektrisch betriebene Umwälzpumpen lohnt sich. pumpind.ch zeigt Ihnen auf, ob Ihr Pumpenersatz förderberechtigt ist.
- Suchen Sie Druckluftleitungen nach Lecks ab und stellen Sie die verlustfreie Leitung sicher.
- Lassen Sie den Druckluftkompressor über Nacht und am Wochenende nicht eingeschaltet.
- Prüfen Sie, ob wasserführende Teile wie Rohre isoliert sind.
- Mit der Installation einer Photovoltaikanlage senken Sie den Stromverbrauch.
- Suchen Sie mit Ihren Mitarbeitenden gemeinsam nach energieeffizienten Lösungen.
Auf der Seite Kosten sparen finden Sie eine Reihe von weiteren Möglichkeiten, wie Sie mit einfachen Massnahmen Ihren Stromverbrauch reduzieren und Einsparnisse erzielen können.
Ein Preis, drei Komponenten: Der Strompreis setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Die Konsumentinnen und Konsumenten bezahlen sowohl für die gelieferte elektrische Energie (Energietarif) als auch für den Stromtransport vom Kraftwerk bis ins Haus (Netznutzungstarif). Den dritten Anteil am Strompreis bilden Abgaben ans Gemeinwesen sowie eine Abgabe zur Förderung der erneuerbaren Energien – und zum Schutz der Gewässer und Fische (politische Abgaben).
Mehr Informationen über die Zusammensetzung des Strompreises finden Sie auf der VSE-Website.
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Die Website der Energiebörse Leipzig (eex) liefert dazu detaillierte Auswertungen. Für die Wiedergabe des aktuellen Tagestarifs wählen Sie auf der Startseite bitte folgende Bereiche:


Wer fürs erste Quartal 2023 Strom aus der Schweiz an der Börse kaufen will, zahlt erstmals über 1000 Euro je Megawattstunde. Vor den Turbulenzen kostete Strom weniger als einen Zehntel davon.
Quelle: Argus Data Insights – Bericht Neue Zürcher Zeitung