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Jahresbericht 2021/22

Jahresbericht 2021/22

Das Geschäfts­jahr 2021/22 von EWS ist geprägt durch massiv ange­stie­gene Strom­preise. So hat sich die Gesamt­leis­tung um 20,6 Mio. Fran­ken erhöht. In den Berei­chen Ener­gie und Netz­nut­zung hat der Strom­ver­brauch bei den Geschäfts­kun­den zuge­nom­men; der Nach­hol­be­darf nach zwei Pan­de­mie­jah­ren zeigte sich ein­drück­lich. Anders ver­hielt es sich bei den Pri­vat­kun­den; hier ging der Ver­brauch leicht zurück. Der Bereich Gebäu­de­tech­nik hatte mit den glo­ba­len Pro­ble­men in den Lie­fer­ket­ten zu kämp­fen und wurde auf seinem Wachs­tums­pfad vor­erst gebremst. Die Nach­frage nach Lösun­gen in der Gebäu­de­tech­nik und bei erneu­er­ba­ren Ener­gien ist hoch und stei­gend. Eng­pässe in der Bereit­stel­lung der ent­spre­chen­den Res­sour­cen behin­dern die schnelle Ent­wick­lung. Neu bietet EWS Unter­stüt­zung bei Ener­ge­ti­schen Sanie­run­gen an.

Das Geschäfts­jahr im Über­blick
− Die Gesamt­leis­tung stieg um 33,4 Pro­zent auf 82.2 Mio. Fran­ken.
− Der Strom­ab­satz liegt mit 262 Mio. kWh um 0,8 Pro­zent höher als im Vor­jahr.
− Das Betriebs­er­geb­nis vor Zinsen und Steu­ern erreicht 3,7 Mio. Fran­ken und liegt damit 14,6 Pro­zent unter dem Vorjahr.

Erfolgs­rech­nung
Über das Ver­teil­netz von EWS wurden 262 Mio. kWh Strom trans­por­tiert, rund 0,8 Pro­zent mehr als im Vor­jahr. Die Gesamt­leis­tung liegt 20,6 Mio. Fran­ken oder 33,4 Pro­zent über dem Vor­jah­res­wert und beträgt neu 82,2 Mio. Fran­ken (Vor­jahr 61,6 Mio. Fran­ken). Die starke Zunahme der Gesamt­leis­tung beruht fast aus­schliess­lich auf dem höhe­ren Auf­wand für die Strom­be­schaf­fung. EWS grenzt die Dif­fe­renz zur De-ckung ihrer Kosten im regu­lier­ten Strom­ge­schäft ab. Diese Unter­de­ckung wird als For­de­rung gebucht und in den Fol­ge­jah­ren in die Strom­ta­rife ein­kal­ku­liert. Der Umsatz im Strom­ge­schäft (Ener­gie und Netz­nut-zung) ist folg­lich um 20,0 Mio. Fran­ken ange­stie­gen. Im Bereich Gebäu­de­tech­nik sowie in den Nebenge-schäf­ten konnte der Umsatz um 0,8 Mio. Fran­ken gestei­gert werden und erreicht nun 20,2 Mio. Fran­ken (Vor­jahr 19,4 Mio. Fran­ken). Der Betriebs­auf­wand nahm um 37 Pro­zent auf 78,5 Mio. Fran­ken zu. Der hohe Mehr­auf­wand ist vor allem auf die Beschaf­fungs­preise für Strom zurück­zu­füh­ren. Ebenso ist der Auf-wand für die Nut­zung der Vor­lie­ger­netze ange­stie­gen. Der Auf­wand für Mate­rial und Fremd­leis­tun­gen konnte gegen­über dem Vor­jahr redu­ziert werden, obwohl die Gesamt­leis­tung im Bereich Gebäu­de­tech­nik zunahm. Der höhere Per­so­nal­be­stand, 169 Mit­ar­bei­tende teilen sich 153 Voll­zeit­stel­len (Zunahme um 10 Mit­ar­bei­tende), sowie Lohn­an­pas­sun­gen per 2022 haben zum höhe­ren Per­so­nal­auf­wand geführt. Der Üb-rige Betriebs­auf­wand hat vor­wie­gend auf­grund höhe­rer Rück­stel­lun­gen um 0,9 Mio. Fran­ken zuge­nom-men. Die Abschrei­bun­gen auf den Sach­an­la­gen liegen ins­ge­samt 1,2 Mio. Fran­ken unter dem Vor­jah­res-wert. Im Vor­jahr wurden akti­vierte Roll-out-Kosten für Smart Meter aus­ser­or­dent­lich abge­schrie­ben. Das Betriebs­er­geb­nis vor Zinsen und Steu­ern erreicht 3,7 Mio. Fran­ken (Vor­jahr 4,3 Mio. Franken).

Die Sach­an­la­gen haben netto um 4,6 Mio. Fran­ken zuge­nom­men; dies ins­be­son­dere wegen der Inbe­trieb­nahme des neuen Gewer­be­baus in Ibach. Den Inves­ti­tio­nen in neue Sach­an­la­gen von ins­ge­samt 9,5 Mio. Fran­ken stehen Abschrei­bun­gen von 4,9 Mio. Fran­ken gegen­über. Auf der Pas­siv­seite steigt das Eigen­ka­pi­tal dank der Zuwei­sung an die Gewinn­re­ser­ven sowie durch den Bilanz­ge­winn um 0,4 Mio. Fran­ken an. Das kurz­fris­tige Fremd­ka­pi­tal nahm um 2,8 Mio. Fran­ken zu, unter ande­rem wegen erziel­ten Über­de­ckun­gen bei den regu­lier­ten Kosten im Strom­ge­schäft, welche an die Strom­kun­den zurück­ge­ge­ben werden. Das lang­fris­tige Fremd­ka­pi­tal nahm um 0,3 Mio. Fran­ken ab. Die Rück­stel­lun­gen sind gröss­ten­teils nicht zweckgebunden.

Bilanz
Die Sach­an­la­gen haben netto um 0,2 Mio. Fran­ken abge­nom­men. Den Inves­ti­tio­nen in neue Sach­an­la­gen von ins­ge­samt 3,5 Mio. Fran­ken stehen Abschrei­bun­gen von 3,7 Mio. Fran­ken gegen­über. Die offe­nen For­de­run­gen haben sich mehr als ver­dop­pelt, vor allem weil die Unter­de­ckung auf­grund der massiv höhe­ren Beschaf­fungs­kos­ten für Strom vor­ge­tra­gen wurde (Aktive Rech­nungs­ab­gren­zung). Als Folge davon redu­zier­ten sich die Flüs­si­gen Mittel auf einen betriebs­not­wen­di­gen Min­dest­be­stand.

Auf der Pas­siv­seite stieg das Eigen­ka­pi­tal dank der Zuwei­sung an die Gewinn­re­ser­ven und trotz tie­fe­rem Bilanz­ge­winn um 0,6 Mio. Fran­ken an. Das kurz­fris­tige Fremd­ka­pi­tal nahm um 2,2 Mio. Fran­ken zu; aus­ste­hende Rech­nun­gen für die Strom­be­schaf­fung wurden abge­grenzt. Das lang­fris­tige Fremd­ka­pi­tal nahm vor allem wegen höhe­rer Rück­stel­lun­gen um 1,0 Mio. Fran­ken zu. Die höhe­ren Strom­be­schaf­fungs­kos­ten, welche erst mit Ver­zö­ge­rung über höhere Strom­ta­rife wieder zurück­flies­sen werden, beein­flus­sen die Liqui­di­tät von EWS. Auf­grund des tie­fe­ren Unter­neh­mens­er­geb­nis­ses und des sehr anspruchs­vol­len Markt­um­fel­des wird der Gene­ral­ver­samm­lung die Aus­schüt­tung einer redu­zier­ten Divi­dende von 50 Fran­ken je Aktie vor­ge­schla­gen (Antrag des Verwaltungsrats).

Inves­ti­tio­nen
EWS hat 4,6 Mio. Fran­ken in die eige­nen sowie in die gemie­te­ten Ver­teil­netz­an­la­gen in ihrem Ver­sor­gungs­ge­biet inves­tiert. Infolge von Lie­fer­schwie­rig­kei­ten musste der Aus­tausch der kon­ven­tio­nel­len Strom­zäh­ler durch Smart Meter für Monate unter­bro­chen werden. Etwas mehr als die Hälfte der Zähler ist auf die neue Tech­no­lo­gie umge­stellt. Die Erneue­rung und Ver­ka­be­lung der Strom­lei­tung über die Rigi hat die wich­tigs­ten Her­aus­for­de­run­gen in der Umset­zung gemeis­tert; das Pro­jekt wird bald abgeschlossen.

Strom­ab­satz
Der Strom­ver­brauch hat im Ver­gleich zum Vor­jahr ins­ge­samt um 2,1 GWh zuge­nom­men. Bei den Pri­vat­kun­den betrug der Ver­brauchs­rück­gang 3,8 Pro­zent. Anders bei den Geschäfts­kun­den; dort ist der Anstieg des Strom­ver­brauchs um 9,8 Pro­zent auf die wieder anzie­hende wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung sowie auf neue Gross­ver­brau­cher zurückzuführen.

Neues Geschäfts­feld Ener­gie­sa­nie­run­gen
EWS hat sich zum Ziel gesetzt, aus­ser­halb des regu­lier­ten Strom­ge­schäf­tes weiter zu wach­sen. Neben den bereits eta­blier­ten Akti­vi­tä­ten im Bereich von Infra­struk­tur­bau­ten, Pho­to­vol­taik, Spei­cher­sys­teme, Wär­me­pum­pen, Elek­tro­mo­bi­li­täts­lö­sun­gen bietet EWS neu Dienst­leis­tun­gen im Bereich Ener­ge­ti­sche Sanie­run­gen an. Bau­her­ren werden in ihren Sanie­rungs­pro­jek­ten bera­ten und beglei­tet. Nach der Ana­lyse des ener­ge­ti­schen Zustan­des eines Gebäu­des zeigt EWS Lösungs­mög­lich­kei­ten auf und beglei­tet die Bau­her­ren bei den ein­zel­nen Sanie­rungs­schrit­ten und hilft bei Fragen der Finan­zie­rung und bezüg­lich För­der­bei­trä­gen. Damit möchte EWS einen akti­ven Bei­trag zur Erhö­hung der Sanie­rungs­rate bei bestehen­den Gebäu­den leisten.


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